Mobilfunkstandard
Mit Mobilfunkstandards werden die Übertragungsmodalitäten in der mobilen Telekommunikation bezeichnet. Die verschiedenen Standards sind notwendig, weil die technischen Parameter, Entwicklungen und Geschwindigkeiten bei der Datenübertragung laufend verbessert werden. Für eine individuelle Spezifikation hat jeder Mobilfunkstandard eine Abkürzung.
Der erste Mobilfunkstandard bezog sich auf die noch analogen A-, B- und C-Netze. Mit dem Standard „2G“ wurden ab 1990 Übertragungsraten von bis zu 53,6 Kbit/s (GPRS) bzw. 256 Kbit/s (EDGE) möglich. Der dritte Mobilfunkstandard bekam die Abkürzung UMTS (Universal Mobile Telecommunications System). Damit wurden die Übertragungsraten auf 384 Kbit/s („3G“) bzw. 7,2 Mbit/s (HSDPA) realisierbar. Die vierte Generation der Mobilfunkstandards bekam das Kürzel LTE (Long Term Evolution) und steigerte ab 2006 den mobilen Datenaustausch erstmals auf den Gigabit-Bereich.
Mit „4G“ wurden bereits 500 Mbit/s und mit „4G+“ sogar 1 Gbit/s erreicht. Das ermöglichte einen rasanten Aufstieg diverser mobiler Messenger-, Chat- und Multimedia-Dienste. Seit 2019 existiert der Standard „5G“. Die damit möglichen Übertragungsraten sind auf 20 Gbit/s gestiegen, was verschiedene weitere technische Möglichkeiten mit sich brachte. Die Reaktionszeiten auf den Endgeräten liegen mit der fünften Generation im Millisekunden-Bereich. Außerdem können damit theoretisch bis zu 100 Milliarden Endgeräte gleichzeitig angesprochen werden.
An der sechsten Generation der Mobilfunkstandards wird derzeit noch geforscht. Der Nachfolger von „5G“ bekommt folgerichtig das Kürzel „6G“ und soll im Mobilfunk Geschwindigkeiten von bis zu 400 Gbit/s möglich machen. Führende Technologieunternehmen, aber auch Universitäten und Forschungsinstitute rechnen mit der Markteinführung von „6G“ etwa um das Jahr 2030.