Definition
Als Amtsleitung wird der Teil des Telefonnetzes bezeichnet, der die Verbindung zwischen dem privaten oder gewerblichen Endnutzer sowie einer zentralen, lokalen Vermittlungsstelle schafft. Art und Material der physischen Leitung geben vor, wie leistungsfähig das lokale Telekommunikationsnetz ist. Zustand und Performance der Amtsleitung haben über die Jahre durch den gestiegenen, digitalen Datenverkehr erheblich an Bedeutung gewonnen.
Physischer Charakter der Amtsleitung
Traditionell ist die Amtsleitung als Kupferdoppelader gestaltet, die über Jahrzehnte hinweg der analogen Telefonie genügte. Mit dem Aufkommen des Internets führten Technologien wie DSL dazu, dass auch digitale Daten über die Kupferleitungen versendet werden konnten. Um Telefonie und Internet parallel über die gleiche Amtsleitung zu nutzen, kamen Splitter zum Einsatz. Diese verlieren im Zeitalter der VoIP-Telefonie ihre Bedeutung, da die klassische Telefonie zunehmend digital abgewickelt wird.
Da die geforderten Bandbreiten für IP-Daten zunehmend steigen, beispielsweise für den digitalen Fernsehempfang, stoßen klassische Amtsleitungen aus Kupfer an ihre Grenzen. Lösungen stellen der Ausbau des Glasfasernetzes oder die Nutzung der Leitungen des Kabelfernsehens für IP-Dienste dar.
Das Last-Mile-Problem der Amtsleitung
Da die Amtsleitung zwischen einzelnen Gebäuden und der lokalen Vermittlungsstelle verlegt sind, wird international von der „Last Mile“ gesprochen. Mit dieser sind Probleme in der Leistungsfähigkeit verbunden, selbst wenn eine verbesserte und moderne Leitung regional zum Einsatz kommt.
So bedeutet das Verlegen von Glasfaserleitungen in der eigenen Stadt oder Straße nicht, dass schnelle Glasfasertarife der Telekommunikationsunternehmen verfügbar sind. Auch auf den letzten Metern, konkret also im Haus zwischen den Etagen und Wohneinheiten verlegte Leitungen, ist eine Umstellung auf Glasfaser nötig.